EMDR

WAS IST EMDR?

EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“, auf Deutsch Desensibilisierung und Neubearbeitung mit Augenbewegungen, und ist eine Methode in der Traumatherapie, EMDR arbeitet mit
bilateraler Stimulation, d.h. Stimulation beider Gehirnhälften, primär über Augenbewegungen, zunehmend
auch unter Einbeziehung anderer taktiler Stimulationen. EMDR ist bei Erwachsenen und Jugendlichen
wirksam. Die EMDR-Therapie basiert darauf, dass jeder Mensch über ein natürliches Selbstheilungssystem
verfügt, mit dem er belastende Erfahrungen verarbeiten kann. Eine EMDR-Therapie regt dieses
Heilungssystem an und hilft, Symptome aufzulösen.

Diese Methode lässt sich gut mit Kognitiver Verhaltenstherapie und Hypnose kombinieren. Schon nach
wenigen Sitzungen führt EMDR zu spürbaren Veränderungen in Bezug auf  Emotionen und Körpererleben.

WIE WIRKT EMDR?

Durch die bilaterale Stimulation werden beide Hirnhälften in Bezug auf ein traumatisches Ereignis aktiviert und synchronisiert. Traumatische Erlebnisse sind im Gehirn in blockierten bzw. unvollständig integrierten Erinnerungsnetzwerken verankert. Sie sind so abgespeichert, wie sie zum Zeitpunkt des Ereignisses erlebt wurden.

Bei EMDR kommt es zu einer Neubewertung dieser „eingefrorenen“ Erinnerungen mit dem Ziel spürbarer und sichtbarer Entlastung auf der Körper- und Gefühlsebene

Während des Prozesses wird der Klient aufgefordert, sich in eine Beobachterrolle zu begeben. Mit einem Teil seiner Aufmerksamkeit folgt er dem äußeren Wahrnehmungsreiz, nämlich der bilateralen Stimulation, mit einem anderen Teil seiner Aufmerksamkeit konzentriert er sich auf sein inneres Erleben, während er die belastenden Vorstellungen fokussiert. Die Beobachterperspektive schafft emotionale Distanz des Klienten zum Erlebten und ermöglicht eine kognitive und emotionale Neubewertung.

Neben gesteuerten Augenbewegungen wird auch akustische und taktile Stimulation eingesetzt, um durch die Einbindung mehrerer Sinne die Wirkung zu verstärken.

Wirksam ist EMDR bei der Behandlung von:

  • Depressionen
  • Angststörungen und Panikattacken
  • Stresszuständen und Prüfungsängsten
  • Chronischen Schmerzen
  • Suchterkrankungen
  • Zwangsstörungen

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